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Superzelle bei Leoti/KS am 23.Mai 2010:

Nach einem chasefreien Tag (den wir ausnahmsweise diesmal in Kansas verbracht haben, geht es hier mit einer netten, allerdings nur kurzlebigen, Superzelle weiter, gekrönt von abendlichem selbst gechased werden. Nachfolgend der Text von der SChaPLe-Homepage übernommen - www.SChaPLe.com:


Nach einem chilligen Tag ohne jegliche Wetteraktivität, der uns ganze 100 Meilen nach Norden in den kleinen Ort Wakeeney gebracht hat, war heute ein guter Tag.

Der Süd-Sturm war Schnee von gestern und die Taupunkte sind in einen angenehmen Bereich zurückgegangen, da die Dryline nun östlich von uns quer über Kansas bis nach Oklahoma lag. Die Vorhersage versprach, dass sich ein Bodentief über Colorado im Laufe des späten Nachmittags zügig über den Nordwesten Kansas' hinweg nach Nebraska bewegen sollte. Beim Zusammentreffen der sich ausbildenden Warmfront mit einer sich nach Westen verlagernden Dryline sollte es im Laufe des späten Nachmittags den ein oder anderen Schauer geben. Da das ganze in einer gescherten Umgebung stattfand, durfte auch von langlebigen rotierenden Schauern (Superzellen) ausgegangen werden.

Von Wakeeney aus ging es zunächst direkt nach Oakley. Hier gab es so schöne Sachen wie das Fick-Museum und authentische Einwohner. Weiter gings nach Scott City mit einem ersten Zwischenstopp. Die Vortex 2-Crew schien sich selbigen Spot gesucht zu haben. Erste auftretende Cumulanten weit im Süden verschlugen uns weiter nach Garden City und nach einem kurzen Internetcheck anchließend nach Lakin. Das erste Sommergewitter auf dem Weg nach Leoti (unscharfer umrissener Amboss, elevated und auch so nicht sehr ansehnlich) im näheren Umkreis zerfiel recht schnell und auf dem anschließenden Weg weiter nach Norden durften wir einer sehr netten Entwicklung einer superzellulären Struktur beiwohnen. Nachdem diese ihre Wallcloud produzierte, deutlich schwächelte und langsam ihren Weg nach Nord-Osten fortsetzte, kamen nun auch die ersten Wolkenberge im Westen zum Vorschein, wo die Scherung für Superzellen laut vorliegender Analysekarten noch immer hervorragend sein sollte. Die Entscheidung fiel sehr leicht als wir deutliche Strukturen eines intakten Wolkenturmes ausmachen konnten, der in greifbarer Nähe seinen Weg an der CO/KS-State line nach Norden frei "blies".

Ein erster etwas aufregender Teil dieser Fahrt war der Weg über eine anfangs noch leicht angefeuchtete Mudroad, späterhin sich jedoch zu einer sehr eingefahrenen schlammigen 7 Meilen andauernden Schicksalsfahrt entwickelnd, die durch unkoordiniertes Gefahre von diversen Vortex 2-Mitgliedern in die Länge gezogen wurde. Im Reckless-Driving-Modus mussten die anschließenden 50 Meilen nach Goodland, KS also in einer Bestzeit absolviert werden, um der sich doch sehr rasch bewegenden Superzelle auf ihrem Weg nach Nord-Osten noch einmal nahe zu kommen. Die rasch einbrechende Dunkelheit, wegen Superzellen- und Anvil-shadow, erlaubte einen letzten kurzen Blick auf eine sehr tiefe Basis, die offensichtlich den Aufwindbereich bildete, und eine abschließende Blitzshow.

Zu diesem Zeitpunkt wie auch vorher gab es für diese Zelle, wie es sich für so ein dynamisches Wolkenkonstrukt gehört, auch eine Tornadowarnung. Eine nachfolgende Zelle, mit etwa gleicher Zugrichtung war noch in deutlicher Ferne, was sich, wie wir später erfahren sollten, aber schnell ändern sollte. Da der Hunger drückte, gab es erstmal einen Zwischenstopp bevor wir uns eigentlich zur Nachtruhe begeben wollten. Am Ende der Ess-Zeremonie war es draußen ganz offensichtlich sehr windig geworden was zum Einen an dem sich im Wind windenden Subways Leuchtreklameschild bemerkbar machte wie auch an diversen Böen, die unser Auto vor unseren Augen imposant in Bewegung setzte.

Eine Person, die hier nicht näher genannt werden möchte, entschied sich kurz vor unserem Aufbruch sich auf das stille Örtchen zu verziehen. 10 Sekunden später - BLACK OUT - der Puls erhöhte sich bei dem ein oder anderen deutlich und etwas gehemmt und unsicher, was diesen wohl ausgelöst hat, blieben wir eine paar Sekunden unsicher stehen. Der Besucher des stillen Örtchens hatte sich mittlerweile in der Dunkelheit auch wieder Richtung Eingang durchschlagen können und wir entschieden uns, dank unseres Alpha-Chasers dem nun doch sehr rasch nähernden Blitzlichtgewitters aus Süden weiter nach Norden zu entfernen. 10 wachsame Augen bahnten den Weg 30 Meilen nordwärts und 65 Meilen nach Osten durch diese sehr aufregende Blitzlicht-, Regen-mit-Hagel und Sturmshow (glücklicherweise ohne einen Close-Encounter) nach Oberlin. Zu diesem Zeitpunkt wurde vom SPC vor Sturmböen von bis zu 80 MPH gewarnt! Nach diesen letzten sehr aufregenden Stunden und erfolgreicher Motelsuche in Oberlin durften wir uns endlich entspannt zur Ruhe begeben.

Nächster Spot(t): Nebraska


Hier alle Bilder auch als zip-File zum Download!